Festivalfeeling beim Wiedersehen
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23. Juli 2022Dilayla Alarslan vom TV Georgsmarienhütte überzeugt bei EM im Beachhandball
Starke Form bestätigt: Dilayla Alarslan zeigte am Wochenende allen, dass sie zu Recht als Ausnahmetalent im Handball gilt. Bei der Beach-EM der U 16 in Prag überzeugte die Spielerin vom TV Georgsmarienhütte auf ganzer Linie.
„Dilayla ist ein super Mädel. Sie hat von Anfang an viel Verantwortung in der Mannschaft übernommen, obwohl sie die Jüngste war“, lobte Fernanda Scovenna, die das Team gemeinsam mit Jessica Bregazzi coacht. Als große Stärke von Dilayla sieht Scovenna den sogenannten „Spin Shot“, also einen Wurf, bei dem zuvor eine 360-Grad-Drehung in der Luft erfolgt. „Das kann sie sehr gut. Und sie ist richtig schnell, sie kann gut eins gegen eins spielen.“
Am Ende reichte es für die deutsche Mannschaft zu Platz fünf, womit sowohl Spielerinnen als auch Trainerinnen zufrieden waren. „Wir hatten wegen Corona nur zwei Lehrgänge und ein einziges Testspiel“, erklärte Scovenna. Dilayla berichtete, die fehlende Erfahrung als gemeinsames Team habe sich bei der Auftaktniederlage gegen Norwegen zunächst noch bemerkbar gemacht. „Das Spiel war unser erstes richtiges Länderspiel zusammen. Wir waren alle noch recht unsicher und ziemlich aufgeregt“, erklärte sie. Danach sei die Mannschaft aber wie ausgewechselt gewesen. „Wir waren alle viel motivierter, nicht mehr so nervös und sind als Mannschaft richtig zusammengewachsen. Ich war selbst auch viel besser drauf.“
Mit 32 Toren und insgesamt 63 Punkten schaffte Dilayla es auf Platz 19 in der Liste der Toptorschützinnen – obwohl sie zwischenzeitlich sogar in der Abwehr eingesetzt war. „Sie hat wichtige Tore in wichtigen Momenten erzielt. Sie hat einen super Job gemacht“, lobte Scovenna. Auch Dilayla selbst war mit ihrer Leistung „ziemlich zufrieden“.
Bei den Spielen konnte die junge Handballerin stets auf die Unterstützung ihrer Anhänger zählen. „Es war sehr, sehr aufregend. Wir haben alle mitgefiebert, hatten natürlich auch Fahnen und alles dabei“, berichtet Mutter Jessica Alarslan. „Es war einfach grandios, seine eigene Tochter für die Nationalmannschaft auftreten zu sehen. Einfach der Hammer.“
Das Erlebnis EM genoss auch Dilayla in vollen Zügen. „Es waren sehr viele Zuschauer da. Die Stimmung war sehr gut, es war richtig viel los“, freute sie sich. Auch der Austausch mit den anderen Nationen gefiel ihr gut. „Im Hotel haben wir nach der Siegerehrung noch Trikots getauscht, und insbesondere mit den Niederländerinnen haben wir uns super verstanden.“ Neben ihrer eigenen Mannschaft war unter anderem auch die deutsche U-16-Mannschaft der Männer vor Ort, die am Ende Dritter wurde.
Für Dilayla steht in den nächsten Tagen nun normales Training auf dem Plan, bevor sie eine kurze Pause einlegt und Anfang August nach Erfurt umzieht. Ab dann wird sie in der B-Jugend des Rekordmeisters Thüringer HC spielen. Im nächsten Jahr gibt es in der Türkei dann noch mal eine EM im Beachhandball. „Nach der Leistung, die ich hier gebracht habe, hoffe ich, dass ich wieder dabei bin.“
Autorin: Mona Alker
Dieser Artikel erschien am Mittwoch, 13.Juli 2022 in der Neuen Osnabrücker Zeitung